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Schwule und Lesben

Mallorca ist nicht Ibiza

Auch wenn die größte Insel der Balearen für freizügige Partystrände und eine lebhafte Discoszene steht, hinkt sie ihrer Nachbarin Ibiza hinsichtlich Schwulen- und Lesbenfreundlichkeit um einiges hinterher. Dies bedeutet nicht, dass die Mallorquiner grundsätzlich ablehnend gegenüber homosexuellen Besuchern sind, man könnte sie eher als konservativer bezeichnen. Das schwule Leben, von den Spaniern auch „Ambiente“ genannt, findet auf Mallorca nur nicht so exzessiv und extrovertiert statt wie beispielsweise auf Ibiza, das seit Jahren ein Kultreiseziel für Regenbogenurlauber ist.

Ein Erklärungsversuch

Warum die Toleranz und die Szene auf Ibiza größer sind, ist nur schwer zu beantworten. Vielleicht ist diese Tatsache wieder einmal auf die Zeit der Hippies zurückzuführen, als Ibiza  ein beliebtes Ziel für Aussteiger war. Mit der Hippiekultur entwickelte sich bereits Ende der 1960er Jahre eine kleine schwullesbische Gemeinschaft, die bis heute Bestand hat. Auf Mallorca gab es eine vergleichbare Hippiebewegung nicht, stattdessen wurde die Insel zunehmend vom Massentourismus erobert. Dennoch ist nicht zu unterschlagen, dass es auch auf Mallorca eine kleine Schwulen- und Lesbenszene gibt. Eine nicht zu unterschätzende Gruppe der Homosexuellen auf Mallorca stammt aus Mittel- und Südamerika. Diese Männer und Frauen haben ihre Heimatländer verlassen, weil sie dort unter ständiger Diskriminierung litten. Des Weiteren sind natürlich homosexuelle Touristen eine weitere zahlenmäßig Gemeinschaft, welche die Gay-Szene auf Mallorca belebt und am Leben hält.
Schwule und lesbische Mallorquiner leiden wie viele Homosexuelle in Spanien unter den oft sehr strikten Moralvorstellungen. Sie „outen“ sich nicht vor ihrer Familie. Ihre schwule oder lesbische Seite leben sie nur am Wochenende aus. Unter der Woche, beim Arbeiten oder für Fremde sind sie wieder ein heterosexueller Single.

Ein bisschen versteckter

Wer auf Mallorca Orte sucht, wo man „unter sich“ ist und Schwule oder Lesben nicht auf Ablehnung stoßen, der muss teilweise längere Wegstrecken in Kauf nehmen. Besonders bei der Strandsuche hat dies Auswirkungen. So kann es vorkommen, dass schwule Besucher ein Stückchen weiter laufen müssen, bis sie einen Strandabschnitt finden, wo man als schwules oder lesbisches Paar ungestört liegen kann. Häufig sind es Strandabschnitte, die gleichzeitig von FKK-Gästen besucht werden, so auch der traumhafte Strand „Es Trenc“ im Süden der Insel. Erkennbar ist der Gay-Bereich am rosafarbenen Bunker vor dem Sandabschnitt. Auch in der Bucht von Alcudia finden sich einige Abschnitte, wo sich Schwule und Lesben einfinden.

Locations

Beim Ausgehen haben Schwule und Lesben bei weitem nicht das riesige Angebot wie auf Ibiza. Dennoch gibt es ein paar ausgewählte „gayfriendly“ Bars, Hotels oder Discotheken. Auf Mallorca bietet Palma als Hauptstadt die meisten Ausgehmöglichkeiten für Homosexuelle. Traditionell ist es hier das Hafenviertel „El Terreno“, rund um die „Rosa Meile“, die „Calle Joan Miró“,wo sich die schullesbische Szene seit den 1980er Jahren etabliert hat. Auch wenn Klassiker wie das „My Lord“ inzwischen nicht mehr existieren, finden sich neue Anziehungspunkte wie das „Black Cat“, das „Café Lorca“ oder der „Yuppi Pub“. Speziell für Lesben sei das „Isidoro“ genannt.
Empfehlenswerte Unterkünfte sind auf jeden Fall die Hotels „Rosamar“ und „Aries“. Sie wurden von der lokalen Schwulenorganisation „Ben Amics“ (was soviel wie „gute Freunde“ heißt) als schwulenfreundlich eingestuft.
Allerdings sollten Besucher des Hafenviertels sich nicht zu viel versprechen. Einheimische Schule sprechen häufig davon, dass die Szene „wie ein Dorf“ sei. Auf die Dauer wird es den meisten auch zu langweilig und sie ziehen weiter.

Wer auf Mallorca übernachten möchte hat die Qual der Wahl: Günstige Übernachtungsmöglichkeiten in mallorquinischen Hotels finden sich schnell und einfach in Hotelsuchmaschinen.